"Auf dem Weg aus dem Drogensumpf hat mir vor
allem die Musik geholfen",

sagt der 23-jährige Tobias Ulm (tobiasulm.com) aus Burgheim, der alle Facetten einer Drogenabhängigkeit erlebt hat.
Vor ca. 100 Schülern unserer Schule erzählte Tobias am
3. November 2011 in bemerkenswert ehrlichen Worten von seinem Kampf gegen die Drogen.

Nach dem ersten Joint mit 15 Jahren, schlitterte er nach eigenen Angaben sehr schnell in die Abhängigkeit. Aus Joints wurde Speed und Ecstasy. Nach nur einem halben Jahr ist er abhängig, braucht schon im Bett seinen ersten "Pot", schafft aber trotzdem noch seine Mittlere Reife. Danach aber ist er zwei lange Jahre arbeitslos. Zunächst mit Nebenjobs, später mit dem Verkauf seiner Zimmereinrichtung finanziert er die Drogen, die ihn über diese Zeit "retten".

Als auch dies nicht mehr reicht, wird in Schulen und Vereinsheimen eingebrochen. Nach einer Schlägerei mit Körperverletzung war der Abstieg in die Kriminalität vorgezeichnet. Aus zuerst 20 Sozialstunden wurden zum Schluss drei Jahre Knast.

 

 

 

Nach etwa einem Jahr in einer Justizvollzugsanstalt begann der junge Mann seinen harten Kampf gegen den Stoff. Tobias brachte sich selber das Gitarre spielen bei, wurde Mitglied der Knastband und fing an, Lieder zu komponieren. Mit der Musik begann auch seine Selbsttherapie.

Seit März 2010 ist Tobias nun clean und wurde schließlich sogar vorzeitig entlassen. Heute steht Tobias Ulm mit beiden Beinen fest im Leben, übt begeistert den Beruf des Metallbauers, den er im Knast erlernt hat, aus und versucht in seiner  Freizeit in verschiedensten Veranstaltungen Kindern und Jugendlichen seine Botschaft: "Seid stark und verpasst den Drogen ein klares Nein!" zu vermitteln.

Musikalisch umrahmte Tobias Ulm seine Erzählung mit Eigenkompositionen, Raps, aber auch Songs bekannter Künstler. Ruhig war es im Saal, als er seine Erlebnisse mit den selbst komponierten und getexteten Liedern aufarbeitete. Viele Zuhörer konnten sich gar nicht vorstellen, wie so ein sympathischer Mensch überhaupt in die Abhängigkeit geraten kann. Authentizität pur, die Betroffenheit bei den Schülerinnen und Schülern unsrer Schule hinterließ!

 (Quelle: Kurt Wink, donaukurier.de; 15. Mai 2011)